Besuch der Werkstättenmesse in Nürnberg im April 2023

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Besuch der Werkstättenmesse in Nürnberg im April 2023 – Bericht von Ute Brinker

Vom 19. April 2023 – 21. April 2023 besuchten Frau Marx und ich die Werkstättenmesse in Nürnberg. Es gab dort sehr viele interessante Stände und Vorträge. An manchen Ständen haben wir auch Halt gemacht und uns mit den Organisatoren über die Situation behinderter Menschen unterhalten.

Besonders gut gefiel uns ein Vortrag von Susanne Bäumer im Innovationsforum der Werkstättenmesse 2023 über „Digitale Barrierefreiheit“

Es wurden Frau Marx und mir sehr eindrucksvoll von ihr über das Testlabor „Barrierefreiheit“
berichtet. Am 12. Juli 2022 hat das Testlabor Barrierefreiheit als Teil der Werkstatt Pfennigparade
geöffnet. In diesem Testlabor testen erstmals Menschen mit schwerwiegenden Behinderungen digitale Produkte wie Apps, Touch Displays oder Websites sowie Dienstleistungen auf ihre digitale Zulässigkeit (Barrierefreiheit)
.
PCs und Software sollen zukünftig für Menschen mit Behinderungen selbständig nutzbar sein.

Deswegen müssen die Produkte den vier Prinzipien der Barrierefreiheit genügen:
1. Wahrnehmbar
2. Bedienbar
3. Verständlich
4. Robust sein

Sinn und Zweck des Testlabors ist es, Entwickler in Unternehmen, Gemeinden und Behörden zu motivieren, barrierefreie Produkte zu entwerfen.

Die Entwickler können beispielsweise erfahren,
wie E-Rollstuhlfahrer, die mit dem Mund den Joystick führen, digitale Produkte nutzen oder sie können
die Erfahrungen blinder Menschen teilen, die mit Screenreader oder Braillezeile arbeiten.
Braillezeile ist ein Computerausgabegerät für blinde
Menschen, das Zeichen in Brailleschrift darstellt.

Die neuen Technologien sollen helfen, dem Menschen
das Leben einfacher zu machen. Dies gilt jedoch nicht
immer der Fall.

Wenn man z. B. den Geldautomaten nimmt, so ist es
wichtig, dass ein Rollstuhlfahrer auch im Sitzen
das Touch-Display nutzen kann oder für blinde bzw.
sehbehinderte Menschen die Informationen des
Geldautomaten über Kopfhörer abrufbar sind.

z.B. in einem Video werden Informationen erzählt (Hören) und gezeigt (Sehen)
Damit Menschen, die nicht hören können,
und Menschen, die nicht sehen können, diese Informationen erhalten, brauchen
die einen Untertitel und die anderen Audio-deskription.

Im Karriereforum konnten wir mit Hilfe eines
3D – Sichtgerätes eine virtuelle Weltreise machen.
Man hatte dabei das Gefühl, dass man in einem Helikopter sich befindet und so die Welt bereist.
Diese Geräte wären auch ein gutes Unterrichtsmittel
für die Berufliche Bildung.

Auch einen Vortrag von Frau Sabine Eberhard
zu dem Thema „New Work in der Behindertenhilfe“
fanden wir auch sehr interessant.
Bei diesem Vortrag ging es vor allem darum,
warum ist die Fluktuation im Personalbereich
der Behindertenhilfe so hoch.
Hierbei spielen Zeitdruck, krank zur Arbeit
aufgrund von Personalmangel, Unzufriedenheit
mit dem Gehalt und sehr viel Arbeit eine zentrale
Rolle. Viele denken auch über einen Jobwechsel
nach.

Um dem entgegen zu wirken ist eine Mitarbeiter-Befragung von Nöten. Es ist außerdem wichtig, dass dem Personal mehr Vertrauen und Wertschätzung signalisiert wird. Auch die Anerkennung des Personals kann durch mehr Lohn gesteigert werden. Hilfreich können auch bei der Steigerung der Zufriedenheit ein Haustarifvertrag und flexible Arbeitszeitmodelle sein. Auch schneller Wissensaustausch und klare Verantwortung und Aufgaben sind ein wichtiger Aspekt in diesem Prozess.

Didab

Von der gwd nord in Oschersleben wurde die 1. Lernplattform für Menschen mit Behinderung entwickelt: Lernen to go und autonom.

Didab beschäftigt sich mit Themen des alltäglichen Lebens und des Berufslebens z. B. was muss man
beim Kochen oder beim Einkaufen beachten. Man kann sich diese Fähigkeiten durch Videos etc.
selbstständig aneignen. So kann man die Schnelligkeit und das Dauer des Lernprogresses selbst bestimmen. Dadurch wird neben der Selbstständigkeit auch das Selbstbewusstsein behinderter Menschen
stark gesteigert. Besonders für die berufliche Bildung in Werkstätten ist didab eine gute digitale Ergänzung.

Frau Marx und ich fanden es auch wichtig, in Gesprächen an den Ständen den Verantwortlichen, z.B. aus der Industrie mitzuteilen, dass wir es nicht gut finden, dass immer noch viel zu wenige behinderte Menschen auf den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden.

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